Mit der Teilnahme am Chorfestival „Praga Cantat 2015“, das vom 29. 10. bis 01. 11. in der tschechischen Metropole stattfand, hatte sich der Steinbacher Männerchor wieder ein attraktives Ziel ausgesucht. 21 Chöre aus 13 Ländern stellten sich in Prag der international besetzten Jury.
Die Steinbacher sangen in der offenen Kategorie G, in der die Leistung der Chöre beurteilt, aber keine Punktzahl für den späteren Grand Prix vergeben wurde. Von Chorleiter Axel Pfeiffer bestens vorbereitet, trug der Chor im Prager Nationalhaus vier Lieder in vier verschiedenen Sprachen vor. Die Jury belohnte das abwechslungsreiche Programm mit einer sehr guten Kritik.
Der Chorleiter und die Sänger sahen sich in ihrer Arbeit gut bestätigt und im RAISSaal genossen die vielen Zuhörer die Darbietung. Vorausgegangen war das von einem tschechischen Jugendchor hervorragend gestaltete Eröffnungskonzert im historischen Majakovský Saal, welches große Begeisterung hervorrief und auch dem Publikum Gelegenheit zum Mitsingen bot. Mit dem Nationalhaus, errichtet 1894, hatte der Veranstalter einen stimmungsvollen Austragungsort ausgesucht. Die am Festival teilnehmenden Chöre aus aller Welt boten hervorragenden Chorgesang. Am Samstag wurde dann der Grand-Prix ausgetragen, bei dem die Auswahlchöre praktisch unter sich waren und am Ende der Kärntner Landesjugendchor den Sieg davontrug. Riesige Stimmung herrschte dann bei der Abschlussfeier, als die Sieger gekürt waren und die „Eintracht“ mit allen Chören, u. a. aus Tschechien, Indonesien, Georgien, Irland und Norwegen, ausgelassen feierte.
Für die 70 Reiseteilnehmer standen in den 5 Reisetagen bei bestem Herbstwetter noch eine Vielzahl weiterer Punkte auf dem Programm. So hatten sie bereits bei Anreise am Mittwoch mit dem Besuch der Pilsener Brauerei ein nicht alltägliches Erlebnis. Beeindruckend neben der Größe des Sudhauses waren vor allem die kilometerlangen hohen Gewölbe des Lagerkellers, die im 19. Jahrhundert tief unter der Oberfläche aus dem Sandstein herausgeschlagen wurden. Ein echtes „Kellerbier“ frisch aus dem Eichenfass gezapft, war der Lohn für den Einstieg.
Im Keller der Pilsner Brauerei
In Prag durften natürlich die Führungen durch die Altstadt mit Wenzelsplatz, Altstädter Ring und Karlsbrücke sowie der Besuch der Prager Burg, dem Hradschin, nicht fehlen.
Prager Burg Hradschin
Karlsbrücke
Alzstädter Ring
Eine abendliche Schifffahrt auf der Moldau mit Ausblick auf die erleuchtete Stadtsilouette gehörte ebenso dazu wie viel Freizeit, um auf eigene Faust die Stadt zu erkunden oder in urigen Lokalen das „schwarze“ Bier zu probieren. Ob im Zentrum oder auf der etwas ruhigeren, aber ebenso schönen „Kleinseite“, diese Stadt hatte für jeden etwas zu bieten. Mit der U–Bahn direkt vor der Hoteltür war das alles auch kein Problem.
Abendschifffahrt auf der Moldau
Majakovský Saal
Am Sonntagmorgen wurden die Koffer für die Heimreise gepackt. Vor der Rückkehr nach Steinbach umrahmten die Sänger einen Gottesdienst in der Kirche „Zum heiligen Kreuz“, die unweit des Wenzelplatzes liegt. Erstaunt waren die Oberhessen, als der Pfarrer seine Predigt in bestem Italienisch hielt, handelt es sich doch hier um die Kirche der italienischen Bewohner von Prag. Mit sechs Liedern wurde die Messe umrahmt, wofür sich die Besucher am Ende mit großem Beifall bedankten. Gut motiviert kehrten die Reiseteilnehmer nach Hause zurück. Die wöchentlichen Chorproben finden Dienstags, 20.00 Uhr im evangelischen Gemeindezentrum in Steinbach statt.